Medien und Methoden
Medien- und Methodencurriculum
Zur Bildung gehört nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit Wissen und Kenntnisse in der eigenen Lebenswelt erfolgreich anwenden zu können. Guter Unterricht vermittelt daher neben Fach- und Sachkompetenz auch Lern- und Arbeitstechniken, die den kompetenten Umgang mit fachlichem Wissen ermöglichen. Er hat die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu sozial- und selbstkompetenten Persönlichkeiten im Blick, die mit Medien im weitesten Sinn sachgerecht und kompetent umgehen können. Die Lern- und Arbeitstechniken der unterschiedlichen Fächer sind zum Teil ähnlich. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich kann ein breit gefächertes Angebot an die Schülerinnen und Schüler generieren. Die Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler zur eigenständigen Persönlichkeit lässt sich so erfolgreicher unterstützen. Jede und jeder kann für sich herausfinden, welche Lern- oder Arbeitsmethode individuell von Vorteil ist. Aus diesem Grund hat das Gymnasium Grünwald eine Medien- und Methodencurriculum für alle Jahrgangsstufen entworfen, das sich in einem ständigen Prozess des Aufbaus und der Weiterentwicklung befindet.
Medienführerschein
„Wir können nicht nicht Medienpädagogik betreiben.“ (Ch. Doelker)
Das Zitat des Schweizer Kommunikationswissenschaftlers Christian Doelker spiegelt die Studienergebnisse der gängigen Medienforschungen sehr treffend wider. Wenn wir die Ergebnisse der KIM/JIM-Studien des Forschungsverbandes Süd-West betrachten, wird unmissverständlich deutlich, dass das Smartphone die Kinderzimmer und den Lebensalltag erreicht hat. Vielmehr noch werden die Geräte der neuesten Generation zu ALL-IN-ONE-Produkten und vereinen MP3-Player, Diktiergerät, Digitalkamera. Während die 1st-level-skills, also die Fähigkeiten zur Gerätebedienung, bei Kindern und Jugendlichen sehr ausgeprägt sind, werden jedoch Defizite bei den 2nd-level-skills attestiert. Im reflektierten Umgang mit den modernen Medien sollen daher unseren Schülerinnen und Schülern die notwendigen Kompetenzen für einen verantwortungsvollen Gebrauch mit auf den Weg gegeben werden. Hier setzt das Konzept des Medienführerscheins an unserer Schule an. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass sie Informationen aus der Hand geben, über die sie später nicht mehr verfügen können. Darüber hinaus spielt die richtige Einordnung von Netzinhalten und Quellen eine große Rolle. Aus lebensnahen Beispielen, aktuellen Berichten des Tagesgeschehens und nachvollziehbaren Kritikpunkten können sich die Heranwachsenden ihre eigene Meinung ausbilden und daraus sinnvolle Handlungsstrategien entwickeln.
Hierfür werden in den Jahrgangsstufen fünf bis neun jährlich zwei Stunden mit medienpädagogischen Themenschwerpunkten durchgeführt. Diese Stunden finden im Rahmen des Vertretungsstundenkonzeptes der Schule der einen Medienpädagogen statt.
Inhaltliche Schwerpunkte des Medienführerscheins
- Umgang mit Smartphones: Meine sinnvolle Freizeitgestaltung
- Zeit für Zeitung: Nutzung verschiedener Informationsmedien
- Google Bing & Co: Informationen im Netz suchen, finden und bewerten
- Ich im Internet: Was ist am Ende noch privat?
- Fake News: Erkennen und Enttarnen
- Medien non-stop: Eigene Mediennutzung reflektieren und Risiken erkennen
- Coole Superstars: Identifikationsfiguren oder Manipulation?
- Produkt sucht Käufer: Wie funktioniert Werbung?
- Informationsdschungel: Prozesse der Meinungsbildung verstehen
- Internetverfolgung: Straftaten im WWW
- Generation Games: Gewalt in Medien